Der Darm ist mit seinen etwa 5 Meter Länge nicht nur eines unserer größten Organe, er spielt auch eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit. Deshalb geben wir Ihnen in diesem Artikel einige einführende Infos zum wichtigen Thema Darmkrebs sowie zu dessen Vorsorge.

Darmkrebs (oder auch Kolorektales Karzinom) ist eine bösartige Krebserkrankung des Dickdarms oder des Mastdarms. Darmkrebs ist in Deutschland bei Frauen die zweithäufigste und bei Männern die dritthäufigste Krebserkrankung. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 70 Jahren. Der Dickdarm ist häufiger von bösartigen Geschwüren betroffen als der Dünndarm, da der Darminhalt und daher auch potentiell krebserregende Stoffe deutlich länger in ihm verweilen. Bösartiger Darmkrebs entwickelt sich meist aus einem gutartigen Adenom (Polyp). Bezüglich der Entstehung wird eine Kombination aus inneren und äußeren Ursachen und Risikofaktoren vermutet.

 

Was sind Risikofaktoren für Darmkrebs?

In der Gesellschaft weit verbreitete Risikofaktoren sind Rauchen, Alkohol, Adipositas, ballaststoffarme, fettreiche Ernährung sowie ein Alter über 40 Jahren. Es sind außerdem einige genetische Merkmale bekannt, die anfälliger für Darmkrebs machen, und daher mit einem gehäuften Auftreten in der Familie einhergehen. Einige Krankheiten sind auch dafür bekannt, mit einem erhöhten Risiko von Darmkrebs einherzugehen, z. B. kolorektale Adenome und chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa.

 

Was sind mögliche Symptome der Erkrankung?

Symptome von Darmkrebs machen sich häufig erst im fortgeschrittenen Stadium bemerkbar. Neben möglichen sogenannten B-Symptomen wie Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsverlust sowie allgemeiner Abgeschlagenheit kann es dann unter anderem zu Veränderungen beim Stuhlgang kommen. Möglich sind Verstopfung, Durchfall oder Blutabgang beim Stuhlgang.

 

Wie kann man vorbeugen?

Um Darmkrebs präventiv entgegenzuwirken, kann jeder selbst aktiv werden! Der erste Schritt besteht bereits darin, dass Sie sich über die Krankheit und Ihre Möglichkeiten informieren. Außerdem können Sie die meisten Risikofaktoren sogar selbst beeinflussen. Sollte bei Ihnen keine genetische Prädisposition bestehen, können ein paar Änderungen Ihres Lebensstils schon Auswirkungen haben.

Regelmäßige körperliche Aktivität und eine Normalisierung des Gewichts können eine Auswirkung auf das Darmkrebsrisiko haben, genauso wie der Verzicht auf Nikotin und ein limitierter Alkoholkonsum. Gleichzeitig trägt eine ballaststoffreiche Ernährung mit obst- und gemüsereicher Kost und einem verringerten Konsum an rotem oder verarbeitetem Fleisch zur Reduktion des Risikos bei. Eine Veränderung des Lebensstils mag sich erstmal schwierig anhören, ist es aber auf jeden Fall wert.

Beim Thema Prävention erhalten sie außerdem Unterstützung. Ihr Arzt und Ihre Krankenkasse begleiten Sie aktiv bei der Prävention. Deutsche Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Untersuchungen zur Früherkennung von Darmkrebs für Versicherte ab 50 Jahren. Damit die Darmkrebsvorsorge von mehr Menschen in Anspruch genommen wird, werden gesetzlich Versicherte seit dem 01. Juli 2019 von ihrer Krankenkasse per Post zur Darmkrebsvorsorge informiert und eingeladen.

 

Ihr Hausarzt berät Sie zum Thema!

Eine wichtige Rolle bei der Früherkennung von Darmkrebs spielt die Darmspiegelung. Während der sogenannten Koloskopie können Vorstufen eines bösartigen Geschwürs, z. B. Polypen, identifiziert und entfernt werden. Da nicht nur die Identifikation sondern auch eine direkte Intervention bei der Darmspiegelung möglich ist, stellt sie derzeit das Standardverfahren in der Diagnostik von Darmkrebs dar.

Sollte sich jemand mit einer Darmspiegelung nicht wohl fühlen, gibt es noch eine weitere Möglichkeit der Vorsorge. Ein rektaler Blutabgang ist mit bloßem Auge nicht unbedingt sichtbar, kann aber auf ein Geschwür im Darm hindeuten. Um verborgenes Blut im Stuhl festzustellen, dient der Test auf okkultes Blut als zuverlässige Maßnahme. Der Test wird Ihnen von Ihrem Hausarzt, Gynäkologen, Urologen oder einem Arzt für innere Medizin ausgehändigt. Sie können ihn mitnehmen und zuhause selbst durchführen. Da jedoch nicht alle Geschwüre im Darm bluten, kann der Test auf okkultes Blut auch nicht alle erkennen.

 

Wer hat Anspruch auf eine Vorsorgeuntersuchung?

Jeder gesetzlich Versicherte in Deutschland hat ab einem Alter von 50 Jahren Anspruch auf einen jährlichen Test auf verborgenes Blut im Stuhl (ab 55 Jahren alle 2 Jahre). Wer sich lieber für eine Darmspiegelung entscheidet, kann diese statt dem Test auf okkultes Blut durchführen lassen. Die Koloskopie wird bei Frauen ab einem Alter von 55 Jahren und bei Männern ab 50 Jahren insgesamt zweimal bei einem Mindestabstand von zehn Jahren übernommen.

Bei Risikopersonen (z. B. erstgradig Verwandte von Menschen mit Darmkrebs oder Personen mit einer Risikoerkrankung) gelten besondere Richtlinien zur Vorsorge.

Wir von mediteo haben es uns zur Aufgabe gemacht, Sie nicht nur an Ihre Medikamenteneinnahme zu erinnern, sondern auch Ihre Selbstwirksamkeit und Weiterbildung in gesundheitlichen Themen zu stärken. Wir unterstützen Sie auch gerne dabei, Ihren nächsten Arzttermin zur Darmkrebsvorsorge im Blick zu behalten.

 

Quellen